Zugegeben, in der Regel kümmern wir uns ums 20. Jahrhundert, aber bei diesem Knäuel aus Moderne, Klassizismus und dessen Wiederbelebungsversuchen machen wir eine begründete Ausnahme: die Berliner Bauakademie. Deren Eckdaten sind bekannt: 1836 errichtet Karl Friedrich Schinkel die Bauakademie, bis 1967 ersetzt die DDR die Kriegsruine durch ihr Außenministerium (Josef Kaiser u. a.), dieses wird 1995/96 zugunsten einer Rekonstruktion des Schinkel-Platzes “beräumt”, 2016/17 stellt der Bund 62 Millionen Euro für einen Schinkel-Wiederaufbau bereit.
In der heutigen FAZ argumentieren Oliver Elser (Kurator, Deutsches Architekturmuseum), Florian Heilmeyer (Architekturkritiker) und Ulrich Müller (Gründer der Architektur Galerie Berlin), „warum es dieses Jahr noch keinen Wettbewerb geben darf und wie der Weg zu einer ‘Neuen Bauakademie’ aussehen kann”: 1. Nie wieder Schloss, 2. Keine Eile, 3. Unabhängigkeit (“‘Stiftung Neue Bauakademie’ ist die richtige Form dafür.”), 4. Programme durch Personen (“Notwendig ist eine starke Intendanz, die ihre Arbeit bereits im Vorfeld eines Architekturwettbewerbs aufnimmt.”) 5. Bauakademie für alle, 6. Internationales Profil (“Die Neue Bauakademie kann wie ein Brennglas alle Energien bündeln, die in Berlin zu den Architekturfragen unserer Zeit vorhanden sind.”), 7. Intellektuelles Fundament, 8. Ergebnisoffener Wettbewerb, 9. Kein Ausgabenzwang (“Es muss auch möglich sein wenig oder vorerst nichts zu bauen.”), 10. Universell wie Schinkel (“Schinkels Bauakademie war ein nutzungsoffener Bau.”). (kb, 20.3.17)