1904 begannen die Bauarbeiten für die Tanganjikabahn, das wohl größte deutsche Bauprojekt in Afrika. Die Bahnlinie sollte die Hauptstadt der Kolonie Deutsch-Ostafrika, Daressalam, mit der Stadt Kigoma am Tanganjikasee verbinden. Durch das tropische Klima sowie ständige Materialengpässe stellte die Arbeit für die europäischen Ingenieure eine große Herausforderung dar. 1914 war die Bahn schließlich fertiggestellt. Zur Eröffnung im August des Jahres hatte sich auch Kaiser Wilhelm II angekündigt. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam es aber weder zu Feierlichkeiten noch zum kaiserlichen Besuch.

Dass man darauf vorbereitet war, zeigt bis heute die Endstation der Strecke: In Kigoma findet sich ein repräsentativer, für die Stadt völlig überdimensionierter Bahnhof, der eine Kaiservisite nicht hätte scheuen müssen. Tatsächlich hatte Wilhelm II. geplant, am nah gelegenen Tanganjikasee ein Jagdschloss bauen zu lassen. Nach dem Krieg betrieben die Briten die Eisenbahn weiter, heute ist sie die wichtigste Bahnstrecke des unabhängigen Tansania. Der Bahnhof von Kigoma ist baulich weitgehend unverändert und nach wie vor in Betrieb. (jr, 19.11.2014)

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