Dass in Dresden gute Kunst zu finden ist, hat sich sicher schon herumgesprochen. Doch in diesem Fall ist es wirklich große Kunst: ein Aluminiumfries, mosaikartig aus 88 Elementen zusammengefügt, in der Gesamtgröße von 55 x 9 Metern. Noch findet sich das monumentale Wandbild im ehemaligen Robotron-Rechenzentrum. Beim Bau der einstigen DDR-Microchipschmiede wurde großer Wert auf die Gestaltung gelegt – erkennbar etwa an Fassadenteilen aus Meissner Keramik oder Giebelwänden aus Formsteinen der Dresdner Künstler Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht.
Das größte Stück Baukunst, die Bleiglasfenster im Treppenhaus – entworfen vom leitenden Architekten des Gesamtkomplexes, Axel Magdeburg, ausgeführt durch die Künstler Günter Gera und Gerhard Papstein – konnte die Initiative ostmodern.org bereits zumindest in Teilen vor der völligen Zerstörung bewahren. Einzelne geborgene Fensterelemente wurden magaziniert und sollen im Neubau wieder einen würdigen Platz finden. Nun sucht die Initiative einen Liebhaber, der “eine ausreichend große Fläche (55 x 9 Meter), und etwas Geld” mitbringt, um das Wandbild vor dem Abrissbagger zu retten. Der ist für Oktober diesen Jahres angekündigt. (kb, 13.6.17)