Seit 1999 ist die einstige US-Abhörstation auf dem Berliner Teufelsberg dem Verfall und Vandalismus preisgegeben. Nun ist Rettung in Sicht für die Relikte des Kalten Krieges, die auf NS-Ruinen stehen: Unter dem von 1950-72 aufgeschütteten und naturierten Berg befinden sich die Reste der von Albert Speer geplanten Wehrtechnischen Fakultät. Ab 1955 nutzten die USA ein Areal auf der höchsten Erhebung Berlins (120 Meter) für ihre Spionageanlagen, in denen bis 1992 bis zu 1.500 Menschen arbeiteten.
Danach dienten die Türme der zivilen Flugüberwachung, bis eine Investorengemeinschaft das Gelände vom Land Berlin erwarb, um Luxuswohnungen und ein Hotel zu bauen. Daraus, wie auch aus etlichen weiteren Plänen, wurde nie etwas. Nun streben Senats- und Bezirkspolitiker – nach Informationen des Tagesspiegels – den Rückkauf an. Eine treibende Kraft ist der designierte Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD). Die Anlage, für die seit 2011 ein Antrag auf Denkmalschutz besteht, soll zum Ausflugsziel und Erinnerungsort für den Kalten Krieg werden. Zu den Ideen gehören ein Café in der Kuppel des Hauptturms sowie ein Spionagemuseum. Allerdings deutet sich an, dass die Preisverhandlungen mit den derzeitigen Eigentümern nicht unkompliziert werden. (db, 19.11.14)