1947, zwei Jahre nach Kriegsende, ist die Stadt Hamburg noch schwer gezeichnet von den Bombardements der letzten Jahre. Wenngleich der Wiederaufbau des öffentlichen Lebens vielerorts zu spüren ist, beherrschen doch Kriegsruinen und Trümmer das Stadtbild. Der Rathausmarkt liegt in Trümmern, ein Geschäftsmann hat sich provisorisch in einem ausrangierten Eisenbahnwaggon eingerichtet. Schon zwei Jahre später zeigt sich auf der Mönckebergstraße rege Geschäftigkeit: Männer in Anzügen bevölkern den Bürgersteig, eine schicke Limousine steht am Straßenrand und im Hintergrund passiert ein Waggon der Straßenbahn die Szenerie.
Dies sind nur zwei Momentaufnahmen aus dem jüngst erschienenen Bildband “Hamburg. Fotografien 1947-1965”. Er rekonstruiert den Alltag der Hansestadt anhand von Aufnahmen des Fotografen Walter Lüden (1914-96). Im Mittelpunkt stehen das Stadtgeschehen und die Hamburger Bürger, die Lüdens in zahlreichen Alltagssituationen portätierte. Herausgeber des Bandes ist der Fotohistoriker Jan Zimmermann, der die Fotografien mit Bildunterschriften und Zwischentexten in den historischen Kontext einordnete. (jr, 2.12.2014)
Lüden, Walter, Hamburg. Fotografien 1947-1965, hg. von Jan Zimmermann, Junius Verlag, Hamburg 2014, 240 Seiten, ca. 200 Abbildungen, ISBN 978-3-88506-048-2 .