Der hessische Kultusminister Timon Gremmels (SPD) hat zehn Projekte mit dem Denkmalschutzpreis 2024 ausgezeichnet. Den ersten Preis in der Kategorie „Wohnen im Denkmal“ belegte das Haus zum goldenen Rad am Frankfurter Römerberg. Die Arbeiten an dem 1955 fertiggestellten Gebäude leisten laut Begründung der Jury einen „vorbildlichen Beitrag zur Akzeptanz der in der Öffentlichkeit oft noch als minderwertig eingestuften Nachkriegsarchitektur.“ Platz eins in der Kategorie Transformieren und Vitalisieren belegt das Projekt am Hofgut Schmitte in Biebertal (Landkreis Gießen), wo eine Mühlenanlage aus dem 15. Jahrhundert saniert und in ein städtebauliches Gesamtkonzept integriert wurde. Ein weiterer Preis ging an die Besitzer der Burgruine Wallrabenstein in Hünstetten, die das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert mit großem Einsatz vor weiterem Verfall bewahrt haben. Der Hessische Denkmalschutzpreis wurde 1986 vom Landesamt für Denkmalpflege und der Lotto Hessen GmbH ins Leben gerufen und nun zum 39. Mal verliehen.
Das Haus zum Goldenen Rad ist Teil der ersten Wiederaufbauwelle am Frankfurter Römerberg. Es wurde 1954/55 für die Kaufleute Alfred und Richard Andreae errichtet und ist bis heute im Familienbesitz und somit auch eines der wenigen im Privatbesitz befindlichen Gebäude auf dem Areal am Frankfurter Rathaus. Zwar behielt es über Jahrzehnte seine Grundgestalt, doch zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen hinterließen Spuren: Aluminium- und Kunststofffenster zogen ein, die farbige Verglasung des Zwischeschosses wurde ersetzt, farblich gestaltete Innenräume überstrichen. Das Büro rehfeld-roesner aus Roßdorf hat im Auftrag von Arnim Andrae in den Vergangenen Jahren die Sanierung durchgeführt. So wurden die Fenster rekonstruiert, und auch das einst in Sprenkeltechnik gestaltete Treppenhaus. Bereits 2018 war das Haus zum Goldenen Rad Denkmal des Jahres der Stadt Frankfurt/Main.(db, 3.9.24)
Frankfurt, Am Römerberg 34 – Haus zum Goldenen Rad (Bild: rehfeld-roesner/Moritz Bernoully)
