Im Jahr 2023 nahm sich ICOMOS Deutschland mit seinem Studierendenwettbewerb 1960+ die Postmoderne vor. Die Auslober:innen setzten den Fokus auf die undogmatischen Schöpfungen der Postmoderne und gaben den Studierenden die Aufgabe, sich vertieft mit dem architektonischen und städtebaulichen Erbe dieser Zeit auseinanderzusetzen. Ziele des Wettbewerbs waren die kritische Analyse und Bewertung bereits erfolgter Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an postmodernen Bauten sowie die Erstellung präziser Vorschläge zum Schutz und zur erhaltenden Erneuerung. Rund 60 Wettbewerbsbeiträge wurden eingereicht.
Vier erste und vier zweite Preise wurden wurden im Januar 2024 in der Architektenkammer Baden-Württemberg verliehen. Jetzt ist die Dokumentation des Wettbewerbs als E-Publikation erschienen. Sie enthält die acht prämierten Beiträge, umfassend bebildert sowie die jeweiligen Bewertungen der Jury. Neben bekannten Projekten wie der Frankfurter Saalgasse (Victoria Marie Mann & Anna Witt, Bauhaus-Universität Weimar) oder der Kasseler documenta urbana (Ahmet Toglukdemir, RWTH Aachen) haben sich die Studierenden auch bislang eher weniger beleuchteten Projekten und unbekannten Perspektiven gewidmet, beispielsweise einer „dörflichen Postmoderne“ am Beispiel Scheeßel, Niedersachsen (Jan Gerrit Müller-Scheeßel, Bauhaus Universität Weimar) oder dem Energiesparhaus in Hopfgarten im Weimarer Land (Sascha Kipper & Alexander Wiese, Fachhochschule Erfurt), dem ersten und einzigen passiven Sonnenhaus der DDR. (pk, 20.7.24)