1968 war weit entfernt von der rosaroten Brille, mit der wir es 50 Jahre später gerne betrachten. Das Jahr markierte den gefühlten Aufbruch zur Revolution, den allumfassenden Bruch mit einer als verstaubt und verklemmt empfundenen Gesellschaft. Allen voran blies die “kulturelle Revolution” mit viel Fantasie zum Sturm auf alles Konservative, Patriarchale und Autoritäre. Alle Menschen – ja, auch Frauen – sollten gleichberechtigt agieren können. Wo einige den gewaltsamen Umsturz suchten, wurde im künstlerischen Spektrum die Musik und Mode, das Theater und Kino zur politischen Bühne, wurde lustvoll gestritten und provoziert. Viele der damals errungenen Freiheiten sind heute scheinbar (allzu) selbstverständlich geworden.

Vor diesem Hintergrund versammelt die Ausstellung “68. Pop und Protest” in Hamburg aktuell prägende Bilder, Filme, Texte und Sounds dieser Epoche. Mit rund 200 Stücken – vom Modeobjekt bis zu Verner Pantons Spiegel-Kantine – wollen die Kuratoren eines zeigen: “Der gemeinsame Nenner ist Hoffnung: Hoffnung, dass die Welt fairer, die Gesellschaft gerechter, der Mensch besser werden würde.” Eine Hoffnung, die sie – angesichts der vielerorts gerade verloren gehenden Freiheiten – gerne neu anfeuern würden. Die Schau ist im Museum für Kunst und Gewerbe noch bis zum 17. März 2019 zu sehen. An Terminproblemen sollte die Revolution also nicht scheitern. (kb, 30.10.18)

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