Es geht seit sechs Jahren hin und her in Hannover-Stöcken: 2011 hatte das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) die Corvinuskirche (Roderich Schröder, 1962) unter Schutz gestellt. 2012 wurde der Bau entwidmet und ein Abriss erwogen. Das Verwaltungsgericht Hannover kam zum Schluss: Das NLD hätte nicht allein die Corvinuskirche, sondern zuvor alle niedersächsischen Nachkriegskirchen bewerten müssen. 2014 bekräftigte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hingegen den Denkmalstatus der Corvinuskirche. 2016 stellten Landeskirche und -denkmalpflege gemeinsam Pläne vor, Gemeinderäume in die Kirche einzubauen. Mitte Juni 2017 meldete die Landeskirche, das Ministeriums für Wissenschaft und Kunst habe den Abriss freigegeben, da ein Erhalt unzumutbar sei. Die Gemeinde denkt laut über ein neues Zentrum nach.
Ähnliches wurde dieser Tage in Hamburg-Langenfelde bekannt. Die 1961 eingeweihte evangelische Kirche “Zum Guten Hirten” (Horst Sandtmann/Friedhelm Grundmann) ist, wie das Hamburger Abendblatt meldete, nach dem Beschluss des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts kein Denkmal. 2006 wurde der Bau auf die Denkmalliste gesetzt, ab 2011 dauerten die juristischen Auseinandersetzungen an. Der Rest scheint bekannt: Die Gemeinde erwägt den Abriss für den Neubau eines “Multifunktionsgebäudes”. Der Kulturbehörde stünde noch der Gang zum Leipziger Bundesverwaltungsgericht frei – vielleicht folgt ja zumindest in Langenfelde auf das “hin” noch ein abrissverhinderndes “her”. (kb, 22.6.17)