Am 15. Juli 1964 legte Politbüro-Mitglied Horst Sindermann den Grundstein zur Stadt der Chemiearbeiter, besser bekannt als Halle-Neustadt. Die Platte gewordene Vision der modernen sozialistischen Großstadt plante der ehemalige Gropius-Assistent Richard Paulick. Bis Ende der 1980er erweiterte man sie stetig. Von 1967 bis 1990 war Halle-Neustadt gar eine eigenständige, kreisfreie Stadt, ehe die Wiederangliederung an Halle vollzogen wurde.

Heute leben hier noch etwa 45.000 Menschen, vor 30 Jahren waren es noch doppelt so viele: Halle-Neustadt hat sich zum Musterbeispiel der “Shrinking Cities” entwickelt, obwohl die Wohnlage in den 1970ern hoch begehrt war. Etliche Gebäude wurden abgerissen – darunter das erst 1983 eingeweihte Kino Prisma – oder stehen leer. Doch allmählich kristallisieren sich die lebens-, und schützenswerten Orte der 50 Jahre alten Planstadt heraus, und Halle-Neustadt könnte seinen pauschalen wie ungerechten Ruf als sozialer Brennpunkt loswerden. Ein halbes Jahrhundert hat die Stadt der Chemiearbeiter ja bereits überdauert. (db, 15.7.14)

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