Beim Stichwort Worms denken die meisten wohl zunächst an den mittelalterlichen Kaiserdom oder andere altehrwürdige Bauten. Doch Worms kann auch Nachkriegsmoderne: 1966 gönnte sich die Stadt einen eleganten Theaterneubau nach Plänen Gernot Heyls. Die Ausstellung “50 Jahre Wormser Theater und 5 Jahre Kultur- und Tagungszentrum” beleuchtet vom 3. November bis zum 3. Dezember 2016 im Foyer des Theaters die bewegte Geschichte des Hauses.
Die Schau wirft auch einen Blick auf den 1889 errichteten Vorgängerbau, der an gleicher Stelle stand. Das prächtige Theater wurde aus Spendengeldern finanziert und vom Berliner Architekten Otto March geplant. In den 1930er Jahren wurde er zum Ziel von Brandstiftern, um im Zweiten Weltkrieg schließlich gänzlich zerstört zu werden. Der heute denkmalgeschützte Theaterneubau aus den 1960er Jahren erhielt in den 2000ern eine umfassende Sanierung und wurde um ein anschließendes Kultur- und Tagungszentrum erweitert. Dessen Formensprache orientiert sich an der schlichten Eleganz des Nachkriegsbaus und bildet mit dem Theater das Wormser Kulturzentrum, das in der Stadt schlicht “Das Wormser” genannt wird. (jr, 21.10.16)