Mehr als 86.000 Wohnungen waren nach dem Zweiten Weltkrieg in Wien zerstört. Die Stadt reagierte 1950 mit einem „Schnellbauprogramm“ zur Schaffung von zusätzlichem sozialen Wohnraum. Federführend war der moderat moderne Architekt Franz Schuster (1892-1972). Nach seinen Plänen entstand 1950-54 die Siedlung Siemensstraße im Gemeindebezirk Floridsdorf. Eingebettet in Frei- und Grünflächen („Soziales Grün“) wurden Zeilenwohnbauten errichtet, dazu ein Volksheim, ein Kindergarten, ein Kinderfreibad und eine Ladenzeile. Charakteristisch für diese Nachkriegssiedlungen ist die sogenannte Duplex-Wohnung: eine Kleinwohnung, die bei Bedarf zusammengelegt werden konnte. Mit über 1.700 Wohnungen war die Siedlung zur Bauzeit die größte kommunale Wohnhausanlage Wiens

In die Zeit des “Schnellbauprogramms” führt nun die Ausstellung „Terra Nova. 70 Jahre Siemensstraße“ zurück, die sich mit der mittlerweile denkmalgeschützten Siedlung befasst. Erstellt wurde sie vom Nachbarschaftsservice wohnpartner (Team 21), dem Referat Wohnbauforschung und internationale Beziehungen und dem Wien Museum. In Zusammenarbeit mit ZeitzeugInnen konzipiert, streift man auch die Wohnkultur und das Alltagsleben der 1950er-Jahre. Im Ausstellungsraum warten neben historischen Plänen und Fotos auch Leihgaben wie das Lohner-Moped „Sissy“ und Exponate der SW-Möbellinie (Soziale Wohnkultur) auf die Besucher. Öffnungszeiten (nur nach Voranmeldung): freitags 12.00-18.00 Uhr bzw. nach Terminvereinbarung in der “Duplex-Wohnung 21.”, Scottgasse 5, Stiege 107/1. Aufgrund der COVID-Vorgaben ist eine Terminvereinbarung unter Tel. 0043/1/24 503-21080 (Mo.-Fr. 9:00 bis 16:00) oder lokal21@wohnpartner-wien.at) unbedingt erforderlich. (db, 20.10.20)

Wien Großjedlersdorf, Gemeindebau Siemensstraße (Bild: Bwag, CC BY-SA 4.0)

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