Die Abstimmung ist gerade erst vorbei, und schon ist der Sieger – beziehungsweise Verlierer bekannt – der bedauernswerteste „Abriss des Jahres“ 2024 in Bayern steht fest. Schmerzlichster Verlust ist der Abriss eines denkmalgeschutzten Hauses in der Landshuter Wagnergasse. Das hat die landesweite Abstimmung des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V. ergeben. Auf Platz zwei auf der Vorschlagsliste Liste von zwölf Abrissen des vergangenen Jahres landete das historische Handwerkerhaus in Bad Birnbach und auf Platz drei die Moderne – und ein Stück Energiegeschichte, nämlich die Kühltürme des AKW Grafenrheinfeld. Insgesamt nahmen mehr als 1700 Personen an der Abstimmung teil. Auf den Landshuter Abriss entfielen 447 Stimmen, auf Bad Birnbach 221 Stimmen und für die Kühltürme votierten 197 Teilnehmer.

Das Landshuter Gebäude in der Wagnergasse 2 war ein Renaissancebau aus dem 16./17. Jahrhundert, der trotz Denkmalschutz nach jahrzehntelangem Leerstand einsturzgefährdet war und im Januar 2024 abgeräumt wurde. Im November 2024 wurde in Bad Birnbach das letzte verbliebene historische Handwerkerhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert abgerissen. Eine Sanierung galt als wirtschaftlich untragbar. Das Landratsamt erlaubte den Abriss ohne Anhörung des zuständigen Heimatpflegers. Im August 2024 fielen die 1980-82 errichteten Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Grafenrheinfeld, dessen vollständiger Rückbau etwa 1,1 Milliarden Euro kosten wird, und bei dem rund 27.000 Tonnen Material entsorgt werden müssen: Eine symbolische Sprengung, die Tonnen Grauer Energie freisetzte. (db, 12.1.24)

Landshut, Wagnergasse (Bild: Christine Vincon)

Landshut, Wagnergasse (Bild: Christine Vincon)

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