Seit bald zwei Jahren war die Petition gegen den Abriss des Landratsamt-Ensembles am Ettlinger Tor in Karlsruhe anhängig. Anfang November hat sie der Petitionsausschuss des Baden-Württembergischen Landtags abgelehnt. Ein Abriss des früheren Badenwerk-Hochhauses ist nun trotz Denkmalschutz möglich. Der Petitionsausschuss hat sein Votum dem Landtagsplenum überreicht, das abschließend entscheidet – was als reine Formsache gilt. Das Landesdenkmalamt hatte schon 2018 signalisiert, dass man den umfangreichen Sanierungsbarf für nachvollziehbar halte: Die Bausubstanz sei schadstoffbelastet, biete zudem nicht ausreichend Platz für alle Mitarbeiter. Bei einer Komplettsanierung würde der Denkmalstatus entfallen, da wesentliche Bauteile demontiert würden. Daher favorisiert der Landkreis von Anfang an Abriss und Neubau.

Errichtet hat das vom Hochhaus bekrönte, seit 2012 unter Schutz stehende International-Style-Ensemble, zu dem noch Kasino und Langbau und die umliegende Grünflächengestaltung zählen, der Energiekonzern Badenwerk in den Jahren 1961 bis 1965. Die Planung geht zurück auf die Architekten Norbert Schmid und Claus Möckel, letzterer war Schüler Egon Eiermanns. Seit 1997 ist es der Sitz des Landrats und somit groteskerweise auch des Denkmalamts, das dem Abriss seines eigenen Dienstsitzes zustimmt – gegen die Kritik von BDA, der Architektenkammer Baden-Württemberg und der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild. (db, 13.11.20)

Karlsruhe, Badenwerk-Hochhaus (Bild: Gerhard Kabierske)

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