An Anfang standen viele, nahezu vergessene Kisten mit Fotos der Nachkriegszeit: das Agfacolor-Werbearchiv. Im Rahmen der Serie “Artist Meets Archive”, angestoßen von der Internationalen Photoszene Köln, bat das Museum Ludwig die Künstlerin und Filmemacherin Fiona Tan, daraus eine Ausstellung zu machen. Zur Auswahl standen mehrere tausend 6×6-Farbnegative und Fotografien, aufgenommen zwischen 1952 und 1968. Tan reizte das darin festgehaltene Paradox: inszenierte Szenen, die aber spontan wirken sollen.
Der Ausstellungstitel, das niederländische Wort „gaaf“, eine Neuordnung der Buchstaben von Agfa, meint “astrein” oder “makellos”. Fiona Tan konzentriert sich in ihrer Auswahl auf das Bild der Frauen in den historischen agfa-Werbeaufnahmen. Diese stellt dokumentarischen Aufnahmen desselben Zeitraums aus der Sammlung des Museum Ludwig – u. a. von Chargesheimer und Heinz Held – gegenüber und ergänzt sie um eine Auswahl ihrer eigenen Porträts. Die Ausstellung ist in Köln noch zu sehen bis zum 11. August. (kb, 1.6.19)
Agfa-Werbeaufnahme, 1950/60er Jahre (Bild: Archiv Museum Ludwig)