Seit knapp einem Jahr feiern wir genau solche Frauen wie Gertrud Keinhempel (1875-1948): Vorreiterinnen der modernen Innenarchitektur. Kleinhempel entwarf bereits um 1900 Möbel für renommierte Partner wie die Deutschen Werkstätten Hellerau. Ab 1921 lehrte sie als erste preußische Professorin an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld. Vor Kurzem wurde ihr zeichnerischer Nachlass vom Kunstgewerbe-Museum Dresden (SKD) angekauft und digital zugänglich gemacht.

Nun steht ihr einstiger Rückzugsort zu NS-Zeiten, das Kleinhempel-Haus im Künstlerort Ahrenshoop, vor dem Aus: Ein Rostocker Investor will das historische Büdner-Haus (um 1800) durch zwei neue Wohnbauten ersetzen. Vor Ort versucht der Förderkreis Ahrenshoop, auch als Freie Liste im Gemeinderat vertreten, gemeinsam mit Nachbarn den Abriss abzuwenden. Kommune und Landesdenkmalpflege hingegen erachten den Bau für nicht denkmalwürdig. Vor diesem Hintergrund haben sich bereits die Staatlichen Kunstammlungen Dresden mit einem Schreiben an die Landesdenkmalpflege für den Erhalt des Kleinhempel-Hauses ausgesprochen. Inzwischen ist Gefahr im Verzug, Teile der Ausstattung sind verkauft, der Abbruch soll unmittetbar bevorstehen. (kb, 24.11.19)

Gertrud Kleinhempel, Studie, 1903 (Bildquelle: Moderne Bauformen. Eine Sammlung von Details, Interieurs und Façaden für Architekten und Bauhandwerker Band 1, Stuttgart 1903, Tafel 57, Scan: © Schola Graphidis Art Collection, Hungarian University of Fine Arts – High School of Visual Arts, Budapest, CC BY SA 4.0)

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