Bis 2022 sollen auch die letzten sieben noch betriebenen Kernkraftwerke stillgelegt werden. 1997 wurde mit dem “Atom-Ei” in Garching der erste deutsche Forschungsreaktor unter Denkmalschutz gestellt. Doch bundesweit fehlt bis heute eine Diskussion über den möglichen Erhalt eines großindustriellen Kernkraftwerks. Ziel der Konferenz “Atomkraftwerke. Denkmalwerte und Erhaltungschancen”, die vom 20. bis 21. Oktober im Deutschen Technikmuseum Berlin (Trebbiner Straße 9) stattfinden wird, ist es daher: jetzt über dieses ebenso bedeutende wie umstrittene bauliche und technische Industrieerbe zu diskutieren. Zu einem späteren Zeitpunkt würden denkmalpflegerische Anliegen nur noch zu unverhältnismäßig hohen Kosten möglich sein.
Bereits heute ist deutlich, dass der Erhalt kerntechnischer Anlagen vor zwei zentralen Herausforderungen steht: einerseits die radioaktive Belastung der Bauten und ihrer Ausstattung, andererseits die ideelle “Aufladung” durch eine jahrzehntelange Auseinandersetzung über diese Form der Energiegewinnung. Die Konferenz wird gemeinsam von der Technischen Universität Berlin mit dem Deutschen Nationalkomitee des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS), der deutschen Sektion des International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage (TICCIH) und dem Deutschen Technikmuseum Berlin veranstaltet. Aufgrund einer begrenzten Teilnehmerzahl ist eine namentliche Anmeldung zur Keynote und zur Konferenz erforderlich unter: t.dame@campus.tu-berlin.de. Der Tagungsbeitrag von 30 Euro ist beim Einlass zu entrichten. (kb, 19.10.17)