Zwischen Krieg und Erotik, zwischen Dokumentation und Inszenierung, im Werk von Alberto Venzago (*1959) findet sich die ganze Spannbreite der fotografischen Möglichkeiten der Nachkriegsjahrzehnte. “Ein wahres Bild ist wichtiger als ein schönes Bild”, nannte es der Fotograf und Filmemacher selbst. Dafür wechselte er gerne den Schauplatz: von der Yakuza, der japanischen Mafia, über die Urwaldzerstörung auf Borneo bis zum iranisch-irakischen Krieg. Seine Aufnahmen wurde veröffentlicht in Life, The Sunday Times, Stern oder Geo – er arbeitete vier Jahre als Nominee bei Magnum Photos, wurde u. a. mit dem Infinity Award des International Center of Photography ausgezeichnet.

Neben seiner Reisetätigkeit war Venzago immer wieder auch in seiner Geburtsstadt Zürich und in der umgebenden Schweiz mit der Kamera unterwegs, um das Alltagsleben mit einem ebenso liebevollen wie ironischen Blick zu dokumentieren. Daneben gehörte die Welt der Stars zu seinem Revier. So fertige er Porträts von Berühmtheiten wie Tina Turner, Sting, Mick Jagger, Andy Wahrhol oder Penelope Cruz. Zuletzt bildete Venzago mit seiner Partnerin Julia Fokina das Künstlerduo ONE, das Malerei, Erotik, Film und Pathos in eine opulente Bildgeschichte übersetzte. Die Ausstellung “Alberto Venzago: Taking Pictures – Making Pictures” strukturiert Venzagos Gesamtwerk in 14 Kapiteln. Das fotografische Œuvre wird ergänzt um Filmvorführungen von Projekten, bei denen er hinter der Kamera stand. Die Schau ist zu sehen vom 9. Juli 2021 bis zum 2. Januar 2022 im Museum für Gestaltung Zürich. (kb, 8.6.21)

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