Beim “Neuen Frankfurt” denken Architekturliebhaber wohl zuerst an die avantgardistischen Bauprojekte, welche die Mainmetropole in den 1920er Jahren prägten. Doch auch auf anderen Gebieten hatte die Stadt die Nase vorn, etwa bei Typografie und Grafik. Das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt widmet diesen beiden Feldern bis zum 21. August 2016 die Sonderausstellung “Alles neu! 100 Jahre Neue Typografie und Neue Grafik in Frankfurt am Main”. Im Fokus stehen die 1920er Jahre, doch auch die Nachkriegszeit, die 1980er sowie die Gegenwart werden beleuchtet.

Ausgangspunkt ist eine umfangreiche Sammlung von Geschäfts- und Privatdrucksachen aus dem Nachlass Philipp Albinus’. Als Fachlehrer für Typografie und Werkstattleiter für Schriftsatz an der Städtischen Kunstgewerbeschule war er ein entscheidender Akteur auf dem Weg zu einer modernen Typografie Frankfurter Provenienz. Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden in Drucksachen gebrochene Schriften verwendet, die noch auf die Zeit der Erfindung des Buchdrucks zurückgingen. In den 1920ern zog die Gestaltungsmoderne innerhalb weniger Jahre in die Typografie ein. Die wahrscheinlich bekannteste Frankfurter Schrift ist die Futura, die 1927 von Paul Renner entwickelt wurde und weltweit Verbreitung fand. Zur Durchsetzung verhalfen der neuen Typografie auch die Schriftgießereien des Rhein-Main-Gebiets, die auf die modernen Schrifttypen setzten. (jr, 19.4.16)

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.