1977, er hatte gerade seine Fotografenausbildung abgeschlossen, kam Harald Hauswald nach Berlin. Ost-Berlin. Hier dokumentierte er (auch) das Alltagsleben der geteilten Stadt. Seit 1983 arbeitete er für die Evangelische Stephanus-Stiftung, seit 1986 fotografierte er auch im Auftrag westdeutscher Medien. 2014, zu seinem 60. Geburtstag, kann Hauswald auf ein reiches fotografisches Werk zurückblicken.
Der Band “Vor Zeiten”, erschienen im Lehmstedt Verlag, verknüpft nun rund 100 seiner eindrücklichsten publizierten Aufnahmen mit ebenso vielen noch unveröffentlichten Fotografien aus seinem Archiv. In der Rückschau verdichten sie sich zu einem DDR-Bild jenseits der Parolen. Hauswald trifft einen – entwaffnend ideologiefreien – Ton zwischen Anteilnahme und Ironie. Zugleich prägte und bewahrte er ein Stück Alltagsgeschichte einer (fast) untergegangenen Welt. (kb, 8.11.14)