Zu den letzten Wahlen warb “Die Partei” in Vorpommern mit dem Slogan: “Damit Greifswald nicht Anklam wird!” Die Wahrheit hinter dem ironisch gemeinten Spruch ist eine bittere: Im Vergleich zur bildungsbürgerlichen Wohlfühlatmosphäre der Universitäts- und Hansestadt Greifswald gilt Anklam oft als das hässliche Entlein. Die von Abwanderung und Rückbau gebeutelte Hafenstadt wirkt auch politisch braun getönt.

Blickt man allein auf die Bauten der Altstadt, ist der schlechte Ruf jedoch unbegründet: Vom gotischen Rathaus bis zum pittoresken Hafen, Anklam hat Besuchern wie Bewohnern viel zu bieten. Bis vor Kurzem gehörte auch ein respektabler Block Ostmoderne zwischen Markt und Nikolaikirche dazu – gestaltet in der klassischen WBS-70-Platte. Doch im Bemühen, gegen das Schmuddelimage anzubauen, wurden bereits weite Teile dieser Wohnbauten niedergelegt. Noch zwei Plattenbauten sind übrig in der Max-Sander-Straße – und diese sollen, wie die städtische Grundstücks- und Wohnungswirtschaft Anklam (GWA) ankündigt, nun Ende Juni fallen. Die Sanierung der Bestandswohnungen habe sich als unwirtschaftlich erwiesen. An ihre Stelle sollen neue kleinteilige Wohnbauten treten. (kb, 1.6.20)

Anklam, Ausgrabungen am Markt mit inzwischen abgerissenem Plattenbau im Hintergrund (Bild: Chron Paul, CC BY SA 3.0, 2003)

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