Wer schon einmal in der Umgebung des Leipziger Hauptbahnhofs unterwegs war, hat gewiss das stylishe, denkmalgerecht sanierte “Wintergartenhochhaus” (1970-72) bestaunt. Bereits am 17. September starb sein Architekt Horst Siegel, einer der prägendsten Gestalter und Städtebauer der DDR, im Alter von 86 Jahren in Weimar. Wie die Leipziger Volkszeitung berichtete, wurde Siegel nun im Familienkreis beigesetzt. 1934 geboren, erlebte er den Zweiten Weltkrieg als Kind. Nach einer Ausbildung zum Maurer in der frühen Nachkriegszeit und einem anschließenden Studium, arbeitete er zunächst als Assistent an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar, wo er 1963 promovierte.

Mitte der 1960er Jahre plante Horst Siegel als Stellvertreter Richard Paulicks große Teile der sogenannten “Chemiearbeiterstadt” Halle-Neustadt. Ab 1967 war er Chefarchitekt der Stadt Leipzig. Hier zeichnete er etwa für den Neubau des Stadtteils Grünau und war neben Rudolf Skoda für das städtebauliche Konzept des neuen Leipziger Gewandhauses verantwortlich. Parallel dazu prägte Siegel als Hochschullehrer die Architektenausbildung an der Technischen Universität Dresden sowie später an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar. Nach der Wende konnte er zuletzt Ende der 1990er Jahre mit anspruchsvollen Konversionsprojekten auf sich aufmerksam machen. Dazu zählte etwa die Umgestaltung der ehemaligen VEB-Brauerei “Limona”, die zur Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar umgestaltet wurde. Im Jahr 2000 zog sich Siegel aus dem Berufsleben zurück. (mk, 9.11.20)

Leipzig, Wintergartenhochhaus (Bild: Prolineserver, CC BY-SA 3.0)

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