In den 1970er Jahren entstanden Horror-Szenarien von Umweltschäden und Luftverpestung. Überleben schien bald nur noch mit Atemgeräten oder in Schutzreservaten möglich. Die Gruppe Haus-Rucker-Co – ein Wortspiel um das Häuser-ver-rücken – arbeitete in Wien seit 1967 an einem radikal neuen Architekturbegriff. Die zunächst drei, später vier Beteiligten – Laurids Ortner, Günter Zamp Kelp und Klaus Pinter, ab 1971 unterstützt durch Manfred Ortner und Carol Michaels – hatten die Wiener Hochschule gerade hinter sich.
Haus-Rucker-Co entwickelte vielbeachtete utopische Objekte wie den interaktiven “Mind-Expander” oder pneumatische Luft-Architekturen. Heute werden ihre Ideen von Künstlern wie Tomás Saraceno, Ólafur Elíasson oder Hussein Chalayan weitergedacht. Im Berliner Haus Waldsee wirft die Ausstellung “Architekturutopie Reloaded” nun bis zum 22. Februar 2015 einen ausführlichen Blick auf die Arbeit der Gruppe Haus-Rucker-Co zwischen 1967 und 1977. Leihgaben aus den Archiven der Architekten und Gründer der Gruppe, Günter Zamp Kelp, Ortner & Ortner machen es möglich, begehbare pneumatische Räume, Zeichnungen, Dokumentationen und originales Filmmaterial zu präsentieren. Begleitend ist ein Katalog erschienen. (kb, 24.11.14)