“Material: Porzellan, Abmessung: d = 20 cm, Farbe: Kobaltblau, Eigenschaften: spülmaschinenfest mikrowellengeeignet” – klingt nach dem idealen Schwiegermuttergeschenk. Doch ein Blick auf das Motiv des delfterartigen Schmucktellers lohnt: Atomkraftwerke von Biblis bis Würgassen. “Denkmäler des Irrtums – Hoffnung von Gestern – Folklore von Morgen” nennen die beiden Designer ihr Produkt. Die Autorin und Regisseurin Mia Grau schuf gemeinsam mit dem Architekten und Gestalter Andree Weissert einen Wandschmuck mit Widerhaken: den Atomteller.

“Wandteller stehen für Heimat, Idylle, Nostalgie, für Windmühlen in Delfter Blau”, so die Tellermacher. Und die Windmühlen des 20. Jahrhunderts seien nun einmal die Atomkraftwerke. Man kann sie mögen oder nicht, sie prägen seit Jahrzehnten viele Landstriche und sind damit auch zum Identitätsträger vieler ihrer Bewohner geworden. Doch haben sich die einstigen Ikonen des Fortschritts zu Relikten des Kalten Kriegs gewandelt. “Die Tage der Windmühlen sind längst vergangen und nun neigt sich die Dämmerung über die Ära der deutschen Atomkraft.” Also genau der richtige Zeitpunkt, ihnen einen “futuronostalgischen” Rahmen in Delftblau zu verpassen. Produziert wird der Atomteller übrigens nur in Deutschland – und auf Wunsch auch im Geschenkkarton geliefert. (kb, 31.1.16)

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