Alten Klischees folgend, gehen Studenten ja gerne auf die Barrikaden, wenn historischen Lehrgebäuden der Abriss droht. In Rheinland-Pfalz dagegen geschah 2017 Überraschendes: Da schäumte der Asta der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität regelrecht, als bekannt wurde, dass die 1985 in Betrieb genommene Zentralmensa unter Denkmalschutz gestellt werden soll, und somit kein Baggerzahn mehr drohen kann. Man bezeichnete die Entscheidung anlässlich knapper Kassen als nicht nachvollziehbar und stieß sich insbesondere an der Begründung: Es klinge “reichlich absurd, (…) dass die Zentralmensa unter anderem wegen ihrer offen liegenden Abluftröhren schutzwürdig sei”; es entstehe der Eindruck, dass Gebäude “wahllos” unter Denkmalschutz gestellt würden. Der (damalige) AStA-Referent für Politische Bildung beendet die Pressemeldung gar mit der Ansage in Richtung Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) “Die Landesdenkmalpflege soll sich mal zusammenreißen!”

Ob die derart höflich belehrte GDKE mit der Entscheidung, den nach Plänen von Hans Auras (1929-2016) errichteten Spätmoderne-Hightech-Bau unter Schutz zu stellen, wirklich so falsch lag, kann man am 8. September beim Tag des offenen Denkmals überprüfen. Um 11 Uhr gibt es eine einstündige Führung mit Leonie Köhren, die die Unterschutzstellung der Zentralmensa für die GDKE begleitet hat. Treffpunkt ist am Haupteingang, Staudingerweg 21, 55128 Mainz. Vielleicht reißen sich ja einige Kritiker mal zusammen, kommen vorbei und hören zu … (db,15.8.19)

Mainz, Zentralmensa (Bild: Nixnubix, CC BY SA 3.0)

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