Sie haben Ende Januar noch nichts vor und sind ohnehin gerade in Berlin? Dann kommen Sie doch am 29. Januar um 18.00 Uhr in den Konferenzraum des DDR-Museums (Sankt-Wolfgang-Str. 2, 10178 Berlin) zum Vortrag von Martin Maleschka über Ost-Garagen! Ach, Sie haben gar kein Auto? Macht nichts, denn das Thema ist nicht nur in der historischen Betrachtung deutlich vielschichtiger: Garagen hatten in der DDR mindestens eine doppelte Bedeutung. Sie gaben dem teuer und mit langer Wartezeit erkauften fahrbaren Untersatz eine Behausung, waren aber oft auch das kleine Paradies für große Bastler. Und am Wochenende war der Übergang vom Basteln, Schrauben und Reparieren zum Grillabend mit den Nachbarn vom Garagenkomplex meist fließend.
Martin Maleschka – Architekt, Fotograf, Kurator, Künstler und überhaupt alles (!) – hat die baulichen Ensembles rund um diesen ostdeutschen Mikrokosmos festgehalten und wird an diesem Abend seine Beobachtungen näher vorstellen. Denn obwohl eine bedrohte Spezies, gibt es noch immer reichlich Garagenhöfe im Osten Deutschlands. Mehr noch, diese oft im vereinten Selbstbau errichteten Biotope der Alltagskultur erwecken heute zuweilen den Eindruck, dass die DDR die letzten 35 Jahre überlebt habe. Der Vortrag findet statt in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)Erkner. Es moderiert Sören Marotz, Ausstellungsleiter des DDR-Museums. (db, 24.1.25)
Chemnitz, Garagenhof (Bild: Martin Maleschka)
