Sie stand neben dem Architekten Clemens Holzmeister auf einer Baustelle in Ankara. Sie begegnete Zirkusartisten in Estland und durchquerte reißende Flüsse im Iran – Annemarie Schwarzenbach schrieb und fotografierte sich in den 1930er und frühen 1940er Jahren rund um die Welt. Ihre Reisen führten sie quer durch Europa, Asien, Afrika und Amerika. Sie verstand sie sich selbst als Schriftstellerin, man könnte sie aber ebenso mit Begriffen wie Reporterin oder Reisefotografien fassen. Die rund 300 Artikel, die zu ihren Lebzeiten in Schweizer Zeitschriften und Zeitungen erschienen, wurden ab 1933 zunehmend von eigenen Aufnahmen begleitet.

Annemarie Schwarzenbach, Gruppe um Prof. Clemens Holzmeister auf einer Baustelle in Ankara, Türkei, 1933 (Bild: Schweizerisches Literaturarchiv | Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Nachlass Annemarie Schwarzenbach)

Ihre großbürgerliche Herkunft und der Status als Diplomatengattin gaben Schwarzenbach die Bewegungsfreiheit. Durch die Kamera entfaltete sie einen wachsen Blick auf die sozialen und politischen Spannungen, die sich bald im Zweiten Weltkrieg entladen sollten. Die Ausstellung “Aufbruch ohne Ziel. Annemarie Schwarzenbach als Fotografin” präsentiert noch bis zum 3. Januar 2021 im Paul-Klee-Zentrum in Bern das Beste aus dem rund 7.000 Fotografien umfassenden Nachlass der Annemarie Schwarzenbach, der im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern aufbewahrt wird. (kb, 21.9.20)

Porträt von Annemarie Schwarzenbach mit Kamera, 1939 (Bild: © Esther Gambaro, Nachlass Marie-Luise Bodmer-Preiswerk)

Titelmotiv: Porträt von Annemarie Schwarzenbach mit Kamera, 1939 (Bild: © Esther Gambaro, Nachlass Marie-Luise Bodmer-Preiswerk)

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