Die Schachtanlage Auguste Victoria 8 in Haltern-Lippramsdorf ist in den Jahren 1962/63 entstanden. 1978 bis 1982 wurde das am Lippeufer gelegene Areal zum Seilfahrts- und Materialförderschacht ausgebaut. Und im Dezember 2015 endete schließlich der Betrieb – da gehörte Auguste Victoria schon zu den letzten fördernden Bergwerken des Ruhrgebiets. Noch bis Anfang 2019 nutzte die RAG Deutsche Steinkohle den Standort für die Produktion von Material zur Verfüllung stillgelegter Bergbauschächte. Seither war das neun Hektar große Areal mit Betriebs- und Verwaltungsgebäuden und dem prägnanten 41 Meter hohen Schachtturm verwaist und wurde schnell zur Attraktion für Lost-Place-Abenteurer und Vandalen. Der Besitzer, die RAG Montan Immobilien, wollte die Anlage eigentlich 2022 abreißen lassen und das Grundstück zur gewerblichen Nutzung vermarkten.

Daraus wird nun erst einmal nichts: Der Turm sowie die Maschinen- und die Schachthalle von Auguste Victoria 8 stehen vorläufig unter Denkmalschutz. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat dies beantragt, da die Anlage sich deutlich von anderen Schächten unterscheide und für das Ende der Nordwanderung des Bergbaus stehe, sagte LWL-Sprecher Markus Fischer. Eine endgültige Entscheidung müssen Kulturausschuss und Rat der Stadt im Herbst treffen. Die Stadt hat eigentlich eher Interesse, den Standort mit der RAG gewerblich zu entwickeln und erklärte bereits diplomatisch, dass sich die Unterschutzstellung mit einer gewerblichen Nutzung vereinbaren lasse. Die RAG-Montanimmobilien lässt hingegen über die Bild-Zeitung verlauten, man habe keine finanziellen Mittel, um Anlage und Schacht zu erhalten. Die Diskussionen dürften spannend werden. (db, 3.7.21)

Haltern, Förderturm AV 8 (Bild: Daniel Ullrich, CC BY-SA 3.0)

.

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.