In Friedrichshafen kann man nicht nur im Sommer im Bodensee baden, sondern auch ganzjährig im Hallenbad. Seit ein paar Wochen nun auch im neuen Sportbad von Behnisch Architekten. Logischerweise hat das alte, 1969/70 errichtete Hallenbad ausgedient: Die Stadt leistete sich vor genau 50 Jahren ein damals luxuriöses, architektonisch durchgestaltetes Bad. Hans Riempp erhielt seinerzeit den Auftrag. Er hatte sich 1950/51 einen Namen gemacht als Architekt der Neuwiesenschule in Ravensburg. Noch als Student schuf er diesen Schlüsselbau, den er als Angestellter des Büros seines Lehrers Rolf Gutbrod betreute. In der Folge erhielt Riempp zahlreiche weitere Aufträge in der Region.

Beim Friedrichshafener Hallenbad setzte Riempp auf eine im DBZ-Heft 12/1970 hervorgehobene hochwertige Materialauswahl. Besonders die Außenhaut des Stahlbaus mit zwei Becken erregt bis heute Aufsehen mit ihren hellblauen Andesitplatten und bronzefarben eloxierten Sonnenlamellen. Innen beherrscht eine Lamellenholzdecke die Optik, die gleichzeitig den Schall dämpft. Ein besonderes Augenmerk verdient auch die Kunst am Bau des Bildhauers Emil Kiess: eine sich über die Gebäudelänge erstreckende Arbeit aus farbigen Emaille-Platten. Diese werden nach Auskunft der Stadt zunächst eingelagert. Einige Elemente des Bades werden zudem an anderer Stelle weiterverwendet oder veräußert. Ebenso wurde eine fotografische Dokumentation im Auftrag des Stadtarchives erstellt. (pl, 7.6.19)

Friedrichshafen, Hallenbad (Titelmotiv: Peter Liptau, 2015, Galerie: Hagen Schönherr, 2015)

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