Geliebt, gehasst und doch nicht mehr aus unserer urbanen Umwelt wegzudenken: Die Autobahn! Immer wieder zeigt sich in aktuellen Debatten um das Tempolimit, wie eng die emotionale Beziehung unserer Landsleute zum Schnellweg ist. Dabei wird häufig außer Acht gelassen, dass ganz Europa von den Lebensadern aus Asphalt und Beton durchzogen ist. Auch dort genießen die Strecken den Status des polarisierenden Kulturgutes und sind seit längerem in den Fokus künstlerischer Betrachtung gerückt. Wer schon immer auf die Autobahn abfuhr, wird sich in der Automobilmetropole Stuttgart vom 17. Mai bis zum 31. Juli 2019 die Ausstellung „Autobahn“ ansehen können.
Gezeigt werden Arbeiten der drei Künstler Sue Barr, Christoph Naumann, Hans Christian Schink und Jörg Brüggemann. Die Britin Barr widmet sich in ihrem Werk „The Architecture of Transit“ den italienischen Autobahnen zwischen Neapel und den Alpen. Naumann machte 2015 eine Kameraexpedition entlang der A3 zwischen Österreich und Duisburg. Der Schwerpunkt Schinks liegt auf den großangelegten Infrastrukturprojekten im Nachwende-Ostdeutschland. Brüggemanns Fotografien versuchen den Alltag auf den Autobahnen in seiner ganzen Bandbreite einzufangen. Die Vernissage wird am 17.Mai.2019 um 19 Uhr in der Galerie Hartmann Projekts (Breitscheidstr. 48/70176 Stuttgart) stattfinden.(jm, 16.5.19)
Sue Barr, “Autobahn” (Bild: Sue Barr, im Rahmen der Gruppenausstellung “Autobahn” im Gemeindehaus Stuttgart)