Dass Verfall eine besondere Anziehungskraft hat, weiß jeder Spaziergänger mit lost-places-Ambitionen. Doch entlocken die Fotokünstler des Online-Projekts “Regentaucher” – Petra Mattheis und Sascha Nau – ihren Objekten einen ganz eigenen Reiz. Für die Bilderserie “Wartende Gebäude” suchen sie im Umland von Leipzig stillstehende Bauten – zumeist des 20. Jahrhunderts – auf und stellen sie in den Mittelpunkt. Ungeschönt und menschenleer wird so jedes Haus seinem Betrachter in einem Einzelporträt persönlich vorgestellt.
“Leipzig ist nicht mehr die gleiche Stadt, wie wir sie vor wenigen Jahren erlebt haben.” Mattheis und Nau frieren den Moment der Veränderung ein: Baulücken, Brachen und sanierungsbedürftige Häuser. Noch warten ihre Fotomotive auf den bevorstehenden Wandel, noch ist offen, ob Grund zur Hoffnung besteht. Seit 2013 haben Nau und Mattheis bereits drei Serien ihrer Aufnahmen online gestellt – und damit große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nicht nur “Die Zeit” berichtete bereits über die Plattform, auch internationale Online-Projekte schauen neugierig auf die Leipziger Motive. (kb, 9.8.14)