Bad Neuenahr kann als Kurort überregionale Bekanntheit für sich beanspruchen. Und auch baulich hat das Städtchen in Rheinland-Pfalz einiges zu bieten. Seit der Entdeckung einer Heilquelle in den 1850er Jahren entwickelte sich eine einzigartige Kuranlage, die stetig erweitert wurde. Die Grundlage schuf eine Planung des renommierten preußischen Garten- und Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné. Auch das 20. Jahrhundert drückte der Anlage architektonisch ihren Stempel auf.

Als die Formen der Moderne andernorts bereits als “Kulturbolschwewismus” gebrandmarkt wurden, entstanden hier in den 1930er Jahren nach Plänen des Architekten Hermann Weiser die sog. Große Trinkhalle mit drehbarer Musikmuschel und die Wandelhallen in ebendieser Formensprache. Abgesehen von der Musikmuschel genießen sie jedoch keinen Denkmalschutz und sind derzeit akut vom Abriss bedroht. Eine gemeinsame Initiative des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, ICOMOS Deutschland, dem Bund Heimat und Umwelt in Deutschland, der Bürgerinitiative Lebenswerte Stadt und der Technischen Hochschule Köln stemmt sich dagegen und fordert die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler in einem gemeinsamen Appell dazu auf, dieses Kulturerbe zu schützen und statt des Abrisses seine Sanierung zu prüfen. Dem können wir uns nur anschließen. (jr, 22.8.18)

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