Provisorien halten ja bekanntlich länger als manch festgefügter Plan. Auch die “Notkirchen” Otto Bartnings, die er selbst in den späten 1940er Jahren durchaus als dauerhaften Ausdruck der frühen Nachkriegszeit verstand, sind bis heute zumeist noch in ihrer ursprünglichen Nutzung erhalten. In Berlin kann man sich aktuell über das Werk Otto Bartnings und auch sein Notkirchenprogramm in einer umfassenden Ausstellung informieren. In Overath hatte man seinen eigenen Bartning: 1951 setzte sich die evangelische Gemeinde eine der Diasporakapellen aus den Bartningschen Bausätzen zusammen.

Inzwischen sieht sich die evangelische Gemeinde gezwungen, ihren Baubestand neu zu ordnen: Die Versöhnungskirche in Overath und die benachbarte Friedenskirchen (1965) werden aufgeben. Am bisherigen Standort in Overath soll eine neue größere Kirche für beide Gemeindeteile errichtet werden. Dafür verabschiedete sich die Overather Protestanten Mitte April diesen Jahres von ihrem Bartningbau. Er wird in diesen Tagen abgeschlagen und soll im Freilichtmuseum Kommern wieder zusammengesetzt werden. Unter dem Titel “Marktplatz Rheinland” lässt man dort gerade ein Ensemble der 1950er bis 1970er Jahre entstehen. Diesem “Marktplatz” auch einen kirchlichen Mittelpunkt zu geben, wird dann die neue “Mission” des fliegenden Bartning-Baus sein. (kb, 6.5.17)

Titelmotiv: Preisliste für den Bausatz “Diasporakapelle”

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