Bauhaus allerorten – auch in der DDR: Dieser Spur folgt vom 7. April bis zum 5. Januar 2020 zumindest eine Ausstellung im “Dokumentationszentrum für Alltagskultur der DDR” in Eisenhüttenstadt – in Kooperation mit der Berliner Kunsthochschule Weißensee. Unter dem Titel “Alltag formen” wird das Designschaffen ehemaliger Bauhausschüler und das Fortleben des Gedankenguts der berühmten Kunstschule in Szene gesetzt.
Die Exponate reichen vom Möbelbau in den Deutschen Werkstätten Hellerau bis hin zu Gefäßgestaltungen von Friedrich Bundtzen, Erich Müller, Margarete Jahny, Ilse Decho und Christa Petroff-Bohne. Gemeinsam sei den Formschöpfungen, so die Ausstellungsmacher, die Fortsetzung der Bauhaus-Prinzipien “Funktionalität, Langlebigkeit und Alltagstauglichkeit” mit den Materialien ihrer Zeit. Doch auch kulturpolitische Widersprüchlichkeiten des DDR-Designs werden angesprochen, darunter die vorübergehende Rückbesinnung auf vermeintlich nationale Traditionen. Spätestens 1976 wurde die reduzierte Formensprache dann mit der Wiedereröffnung des sanierten Bauhauses Dessau endgültig in den kulturellen Kanon aufgenommen. (kb, 4.4.19)
Schalenset aus Meladur, Entwurf: Albert Krause, Hersteller: VEB Plasta Preßwerk Auma, 1959 (Bild: Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Eisenhüttenstadt)