Mehr als zehn Jahre lang reiste der Berliner Fotograf Jean Molitor durch die Welt und fotografierte die Architektur der Moderne. Von Bauhaus-Ikonen bis zu bis dato vollkommen unbekannten Bauwerken, zwischen Cuba, Kongo und Bayern. Dort, im Münchner Kulturzentrum Pasinger Fabrik, hat am 6. November die von Molitor selbst kuratierte Ausstellung seiner Fotografien zum „Bauhaus in Bayern“, versehen mit begleitenden Texten von Kaija Voss, die Pforten geöffnet. Gemeint ist der Begriff Bauhaus hier natürlich als verselbstständigter Markenbegriff – die Fotografien zeigen Bauten von Architekt:innen im Bayern der 1920er und 1930er Jahre im Stil des Neuen Bauens.
Wohnsiedlungen, Postbauten, Kirchen und andere Gebäude hat Jean Molitor aufgespürt, Bauwerke von Richard Riemerschmid, Robert Vorhoelzer, Otho Orlando Kurz, Hanna Löv, Walther Schmidt, Hans Döllgast, Theodor Fischer, Thomas Wechs, Fritz Landauer oder Sep Ruf. Die Namen deuten schon darauf hin, dass hier innovative Lösungen bei neuen technischen Bauaufgaben und im sozialen Wohnungsbau ebenso zu sehen sein werden, wie Mischformen aus Tradition und Moderne. Die Ausstellung wird begleitet durch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Lesungen, Film- und Theaterabenden, Workshops, Vorträgen sowie durch die weitere Schau „Essenz der Architektur“ im Lichthof der Pasinger Fabrik, in der KünstlerInnen rund um die Fotografin Antje Hanebeck ein neues Sehen moderner Architektur thematisieren. (pk, 5.11.24)
Jean Molitor, Augsburg, Lessinghof, Architekt: Thomas Wechs, 1930-31 (Foto: Jean Molitor, 2016)