Provisorien sind bekanntlich oft die hartnäckigsten Lösungen. Enver Hirsch und Philipp Meuser widmen sich in ihrem Buch Hamburgs Behelfswohnungen der Jahre um 1945: In Kleingartenvereinen zimmerten sich die Ausgebombten und Flüchtlinge aus Trümmern und einfachsten Baumaterialien ein neues Zuhause oder besserten die bestehende Datsche zum Wohnsitz auf. Für die Erstbewohner und ihre Nachkommen wurde das Kriegsprovisorium auf Zeit legalisiert: Sie durften blieben.

Doch mit Auszug dieser Nutzergeneration werden die Behelfsheime zurückgebaut oder ganz abgerissen. Der Wohnraum wird gerade in Großstädten wie Hamburg neu geordnet, die Zeit der Provisorien scheint zu Ende zu gehen. Vor diesem Hintergrund fingen Enver Hirsch und Philipp Meuser diese verschwindende Baugattung in Wort und Bild ein. Vernissage und Buchvorstellung zum Projekt “Behelfsheim” sind geplant am 19. September 2020, von 14 bis 21 Uhr in der Freelens Galerie in Hamburg (Alter Steinweg 15, 20459 Hamburg). (kb, 27.7.20)

Hirsch, Enver/Meuser, Philipp, Behelfsheim, 148 Seiten, 21 x 25,5 cm, Leinen-Flexcover.

Titelmotiv: Bildmotiv aus dem Projekt “Behelfsheim” von Philipp Meuser und Enver Hirsch (Bildquelle: behelfsheim.com)

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