Das bauliche Relikt des Kalten Kriegs ist heute ein beliebtes Fotomotiv für Filmemacher, Modestrecken und Street-Art-Freunde: Viele Jahre war die einstige US-Abhörstation auf dem Berliner Teufelsberg dem Verfall und Vandalismus preisgegeben. Unter dem von 1950 bis 1972 aufgeschütteten und naturierten Berg befinden sich noch die Reste der von Albert Speer geplanten Wehrtechnischen Fakultät. Ab 1955 nutzten die USA ein Areal auf der höchsten Erhebung Berlins (120 Meter) für ihre Spionageanlagen, in denen bis 1992 bis zu 1.500 Menschen arbeiteten. Danach dienten die Türme der zivilen Flugüberwachung, bis eine Investorengemeinschaft das Gelände vom Land Berlin erwarb, um Luxuswohnungen und ein Hotel zu bauen. Daraus, wie auch aus etlichen weiteren Plänen, wurde nie etwas.
Seit rund drei Jahren bemüht sich ein privater Pächter um eine neue Nutzung des Geländes, u. a. von einer Künstlerkolonie ist die Rede. Einstweilen ist der Ort mit der einmaligen Aussicht auf die Hauptstadt gegen Eintritt/zu Führungen zu besichtigen. Gegenüber dpa hat die Senatskulturverwaltung, so berichtet heute der Deutschlandfunk, eine baldige Unterschutzstellung angekündigt: “Wir versuchen, sie noch in diesem Jahr auf die Liste zu bekommen”. Ein Antrag auf Unterschutzstellung besteht seit 2011, nun scheinen die letzten juristischen Schritte zum Greifen nahe. (kb, 23.9.18)