Im März 2016 zeigten sich Berliner Architekturwissenschaftler und Denkmalschützer in einem Offenen Brief besorgt um elf Berliner U-Bahnhöfe entlang der Linien U7 und U9 der Zeit nach 1960, die von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) umgestaltet werden sollten. Die Architektenkammer Berlin stellt sich am 6. Juli in einem Antwortbrief hinter die Forderungen und bekräftigte: “Deshalb bedürfen die vorgesehenen Veränderungen eines umgehenden Stopps von Seiten der für den Verkehr zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, um die bisherige Vorgehensweise zu überdenken.”
Parallel, so melden die Verfasser des Offenen Briefs, zeigte ließ sich Senatsbaudirektorin Regula Lüscher über das Thema und setzte es zur Beratung auf die Tagesordnung ihres Baukollegiums. Nun prüfe das Landesdenkmalamt Möglichkeiten zur Unterschutzstellung von Bahnhöfen der 1950er bis 1980er Jahre – aktuell vor allem “Fehrbelliner Platz” und “Schloßstraße”. Berlin Mittes Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke (SPD) und die Architektin des U-Bahnhofs Schloßstraße, Ursulina Schüler-Witte, kritisieren die Umbaupläne – Schüler-Witte spricht sogar von einer “Karikatur” und weiß sich mit dem Urheberrecht in einer starken Position. So ist es nur logisch, dass die Wissenschaftler rund um den Offenen Brief eine Initiative gegründet haben: Kerberos Berlin zum Schutz der Bahnhöfe – mit eigener Onlineplattform. (kb, 20.7.16)