… unter diesem Titel näherte sich eine ARD-Vorabendserie Anfang der 2000er dem Lebensgefühl der jungen Hauptstadt an. Berlin erscheint hier als hippe Metropole, in der zusammengewachsen ist, was zusammen gehört. Dass die eine Hälfte der Stadt jahrzenhntelang als “Vorposten der freien Welt”, die andere als “Schaufenster des Sozialismus” diente, spielt bestenfalls eine Nebenrolle. Ein jüngst unter dem – bis auf das Komma – identischen Titel “Berlin Berlin” erschienener Fotoband nimmt nun den rasanten Prozess der Transformation der Stadt in den letzten 25 Jahren genauer unter die Lupe.
Der Fotograf Thorsten Klapsch porträtierte Berlin für dieses Buch seit dem Mauerfall. Abseits von den Touristenmagneten hielt er Bauwerke, Straßenzüge und Häuserensembles fest, die für die bewegte Geschichte der Stadt stehen und heute wie aus der Zeit gefallen wirken. Viele von ihnen wurden inzwischen umgenutzt, baulich massiv verändert oder auch abgerissen. Klapsch lädt den Leser zu einem letzten Rundgang durch die im Umbruch befindliche Vier-Zonen-Stadt ein, der vom Palast der Republik über das ICC und das Büro Erich Mielkes bis zum Kino Zoo Palast führt. (jr, 25.11.14)
Thorsten Klapsch, Berlin Berlin. Mit Texten von Christian Schröder und Andreas Schenk, Edition Panorama, Mannheim 2014, 320 Seiten, über 200 Fotografien, ISBN 978-3-89823-476-4.