Diesmal kommen gute Nachrichten aus der “Wir haben die Lage im Griff”-Hauptstadt: Die Berliner Denkmalpflege hat in der Fasanenstraße 62 alles im Griff, genauer gesagt unter Schutz. Hier steht ein Werk von Gottfried Böhm. Der rheinische Baumeister und Pritzker-Preisträger hatte mit Rob Krier für die Internationale Bauausstellung 1987 in der Fasanenstraße ein Platzensemble geschaffen.

Der Böhm-Bau (1984) zeigt sich als trutzige Wohnbebauung mit turmähnlichen Erkern. Im Sommer wurde laut, dass die Anlage einer Neubebauung weichen müsse. Ein Abriss sei genehmigt und somit eine großzügige Neuarrangierung in vielversprechender Lage durch die Primus Immobilien AG möglich. So fürchtete der Mieterverein eine Wohnraum-Überteuerung und mahnte die Architektenkammer zur Wertschätzung großer Architektenwerke – wie ebenjenem IBA-Ensemble von Gottfried Böhm. Doch die Denkmalpflege nutzte die Sommerpause und stellte per Gutachten die Denkmalwürdigkeit des Böhm-Hauses aus stadtgeschichtlichen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen fest: “Das Haus zeichnet sich nicht nur durch besonders innovative Wohnformen aus, es besitzt auch Zeugniswert für das zeitgenössische Bauverständnis, aber vor allem für die eigenständige Formensprache von Gottfried Böhm.” Ein leichtes Unbehagen bleibt: Die grüne Bezirksverordnete Nadia Rouhani meldet auf Ihrer Homepage: “Danke, Landesdenkmalamt! – Primus AG will dennoch klagen”. (kb, 14.11.15)

Berlin, Fasanenstraße 62 (Bild: Uli Borgert)

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