Das Berliner Cantianstadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (eine Umbenennungsdebatte läuft) ist auf der Abschussliste. Der Senat zumindest sieht an der Stelle der Traditionssportstätte einen Neubau – als Teil eines Inklusionsparks für behindertengerechte Wettkämpfe. Dabei hat die Stadt (zumindest so ungefähr) die Austragung der Special Olympics 2023 im Blick, so dass die Abrissarbeiten bereits 2020 beginnen könnten. Zudem sei vor allem die Haupttribüne “marode”, ein Neubau also unumgänglich. Die Betriebserlaubnis für die bestehende Anlage läuft in diesen Tagen aus.

Das Gelände diente zunächst militärischen Übungszwecken, bis es im frühen 20. Jahrhundert zum Austragungsort für Fußballspiele wurde. Ein umfassender Umbau erfolgte 1951/52 unter dem Architekten Rudolf Ortner anlässlich der III. Weltfeststpiele. Die Stahlbetonkonstruktion der heutigen viergeschossigen Haupttribüne wurde 1987 noch zu DDR-Zeiten fertiggestellt, pünktlich zur 750-Jahrfeier der Stadt. Eine letzte Sanierung erfolgte 1998. Gegenüber der Tageszeitung “junge welt” verwies Piero Sassi, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bauhaus-Universität Weimar und Koordinator des Netzwerkes UEDXX (Urbanism of European Dictatorships during the XXth Century Scientific Network), auf die Bedeutung und den Bauhausbezug des Stadions: “Die Architekten Selman Selmanagic und Rudolf Ortner, die am Dessauer Bauhaus studierten, haben jeweils die ersten Entwürfe und den endgültigen Plan für das Areal des Sportparks vorgelegt.” (kb, 4.6.19)

Berlin, Jahnstadion (Bild: Eisern2009, PD, 2009)

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