Wo sich die Allee der Kosmonauten und die Märkische Allee kreuzen, bildet das Berliner Plattenbauviertel Marzahn einen seiner zentralen Plätze aus, der 1978 auf die Bertold Brecht nahestehende Schauspielerin Helene Weigel getauft wurde. Bis in die 1980er Jahre hinein entstanden hier prägende Bauten zu Wohn-, aber auch zu kommunalen und kulturellen Zwecken. Darunter das Sojus-Kino, dessen Name im Russischen “Union” bedeutet, aber auch an die gleichnamigen sowjetischen Raumgefährte erinnert.

Die Idee für den Kino-Bau, der auch für kulturell und politisch genutzt werden konnte, soll auf Erich Honecker zurückgehen. 1981 wurde der hochgeschlossene Kubus nach Entwürfen des Architekten Wolf-Rüdiger Eisentraut (* 1943) eingeweiht. Dieser ist für Ostmoderne-Fans ein Name, wirkte er doch z. B. am Palast der Republik und an der städtebaulichen Konzeption von Marzahn mit. Sein Sojus-Kino wurde nach der Wiedervereinigung zunächst weiterbetrieben, 2007/08 geschlossen und schließlich an den heutigen Eigentümer “Regie Bauträgergesellschaft mbH” übergeben. Überlegungen, den Bau wieder kulturell zu erschließen, schlugen fehl. 2017 soll der Betonkubus niedergelegt werden, um bis 2018 einem Supermarkt mit darüberliegenden altengerechten Wohnungen Platz zu machen. (kb, 4.9.16)

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