Der seit Monaten schwelende Streit um den geplanten Abriss der Sportarena (auch bekannt als Jahn- oder Cantina-Stadion, eine Umbenennungsdebatte gab es bereits) im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark flammt erneut auf: Mit einem Offenen Brief wendet sich die Initiative Jahn-Sportpark, wie die Berliner Morgenpost berichtet, an die dortige Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke). Man solle den 120 Millionen teuren, wenig nachhaltigen Abriss und Neubau überdenken und künftig die Bevölkerung stärker einzubinden. Doch der Senat bleibt dabei: Der Altbau halte heutigen Nutzungsanforderungen nicht stand, die sei Haupttribüne „marode“, ein Neubau also unumgänglich.

Das Gelände diente zunächst militärischen Übungszwecken, bis dort im frühen 20. Jahrhundert Fußballspiele ausgetragen wurden. Ein umfassender Umbau erfolgte 1951/52 unter dem Architekten Rudolf Ortner anlässlich der III. Weltfestspiele. Die Stahlbetonkonstruktion der heutigen viergeschossigen Haupttribüne wurde 1987 noch zu DDR-Zeiten fertiggestellt, pünktlich zur 750-Jahrfeier der Stadt. Eine letzte Sanierung erfolgte 1998. Gegenüber der Tageszeitung „junge welt“ verwies Piero Sassi, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bauhaus-Universität Weimar und Koordinator des Netzwerkes UEDXX (Urbanism of European Dictatorships during the XXth Century Scientific Network), 2019 auf den Bauhausbezug des Stadions: „Die Architekten Selman Selmanagic und Rudolf Ortner, die am Dessauer Bauhaus studierten, haben jeweils die ersten Entwürfe und den endgültigen Plan für das Areal des Sportparks vorgelegt.“ (kb, 2.5.20)

Berlin, Jahnstadion (Bild: Eisern2009, PD, 2009)

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