Seit den späten 1920er-Jahren hielt eine zurückhaltende Moderne Einzug in den Berner Städtebau. Es entstanden Wohnhäuser von unaufdringlicher Noblesse und Urbanität, die den Bauten ab den 1940ern allmählich verloren ging. Diese Architektur spielt im Stadtbild noch immer eine wichtige Rolle, wurde indessen allerdings noch nie näher untersucht. Der vor Langem ausgewanderte Berner Autor Markus Jakob spürt den über dreißig Häusern und seinen heute teils vergessenen Erbauern nach, in den Stadtteilen Breitenrain, im Kirchenfeld, im Mattenhof, in der Länggasse. Die Fotografen Thomas Telley und Adrian Scheidegger begleiten ihn bei diesen Spaziergängen mit unkonventionellen Aufnahmen.

Das so entstandene Buch “Bern modern” aus dem Verlag Scheidegger und Spiess wirft einen liebevollen wie kritischen Blick auf die heutige Gestalt der Stadt. Als Kompendium der Wohnbauten der 1920er- und 1930er-Jahre ergänzt es die vorhandenen Dokumentationen über bekanntere Zeugnisse der Moderne in Bern, wie etwa Bauten von Otto Salvisberg (der auch in Berlin diverse moderne Bauten realisierte) oder Hans Brechbühler, die hier nur gestreift werden. Versucht wird nicht zuletzt, daraus auch Lehren und Perspektiven für die stadtplanerische Zukunft zu ziehen. Als Einführung in Berns Quartiergeschichte und Städtebau, als Bildband, Architekturführer oder als Essay-Sammlung: “Bern modern” ist durch sein im positiven Sinn unverbindliches Format so einladend wie zugänglich. (db, 6.7.21)

Bern, Schwarztorstraße 1-3 (Bild: Thomas Telley, Adrian Scheidegger)

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