Heute beriet der Hamburger Senat abschließend zu den denkmalgeschützten Cityhof-Häusern (1956, R. Klophaus): Regierung (SPD/Grüne) und Opposition (CDU, Linke, FDP, AfP) wechselten sich darin ab, das bisherige Verfahren (mit Verkauf an das Bauunternehmen Aug. Prien) und den drohenden Abriss zu verteidigen oder zu brandmarken. Die einen sahen im Abriss des “Schandflecks” eine städtebauliche Chance. Nach Markus Schreiber (SPD) sei das Arbeiten in den 1950er-Jahre-Häusern unzumutbar: “Ja, das kann weg.” Heike Sundmann (Linke) konterte: “Nicht die Gebäude sind ein Schandfleck, sondern das Verhalten des Senats.”
Die Hoffnungen der Abrissgegner ruhten auf einer breiten Unterstützung bis hin zu ICOMOS, dem UNESCO-Welterbestatus des nahen Kontorhaus-Viertels und dem Gegenentwurf von Volkwin Marg (gmp Architekten). Noch am Vorabend äußerte der ehemalige Leiter des Denkmalschutzamts Frank Pieter Hesse im Hamburger Abendblatt, dass mit dem Cityhof “ein bedeutendes Kapitel der baulichen Nachkriegsgeschichte” ausgelöscht zu werden drohe. Zuletzt fiel die Senatsabstimmung zugunsten des Verkaufs aus. Nun ist der Investor verpflichtet, für die Neubebauung einen beschränkten internationalen Wettbewerb auszurichten. Eine behördliche Abrissgenehmigung liegt (noch) nicht vor, wie die Vertreter der Grünen betonten: Der heutige Beschluss sei (noch) kein Abrissbeschluss. (kb, 31.3.16)