Knapp vor Weihnachten gibt es schlechte Nachrichten aus Good old Britain: In Brimingham hat der Abriss der Central Library gerade begonnen. Errichtet nach Entwürfen des Architekten John Madin, war das brutalistische Baukunstwerk 1974 Teil des ehrgeizigen Vorhabens, der Stadt eine neue kommunale und damit auch soziale Mitte zu verpassen. So wurde die Central Library zu ihrer Zeit die größte nicht nationale Bibliothek Europas. Auch wenn in Birmingham einige der von Madin geplanten Details aus Kostengründen nicht mehr umgesetzt werden konnten, bestach der Bau bis vor Kurzem noch durch seine außergewöhnliche geometrische Großform.

Die Central Library galt Fachleuten als eines der wegweisenden Baukunstwerke des englischen Brutalismus – und als Zeugnis einer sozialen Aufbruchsstimmung. Vor diesem Hintergrund unternahm die Organisation English Heritage schon zwei Anläufe, die Central Library auf die Liste erhaltenswerter Bauten zu setzen. Zweimal scheiterte sie am Widerstand der Kommune, die sogar eine “Immunität” erwirkte: Bis 2016 darf der Bau nicht gelistet werden. 2013 hatte man den Bibliotheksbetrieb bereits zugunsten eines Neubaus eingestellt, 2014 den Abriss des “Altbaus” beschossen. Noch Anfang des Monats hatte man per Online-Petition einen letzten Rettungsversuch unternommen. (kb, 14.12.15)

Vorne bleibt, hinten geht: aktuelle Aufnahme vom Abriss der Central Libary in Birmingham (Bild: The Brutalism Appreciation Society, Richard Says Hello)

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