Im Januar dieses Jahres meldeten wir den drohenden Abriss des Bitterfelder Kulturpalastes. Der Vorzeigebau der “Nationalen Tradition”, die den Architekten der DDR der frühen 1950er Jahre als Leitlinie galt, steht seit Jahren leer. Da weder der Eigentümer noch die Stadt bereit waren, die Kosten für den Erhalt des Kulturpalastes zu tragen, galt er als angezählt. Umso mehr erfreute uns die Nachricht, dass inzwischen mehrere Nutzungskonzepte vorliegen.

Der Kulturpalast könnte nach Informationen des Focus künftig Messen oder größeren Veranstaltungen von Unternehmen eine Bühne bieten – oder aber Arbeitsräume für Künstler schaffen. Die Lokalpolitik steht den Vorschlägen offen gegenüber, ein Erhalt des Bauwerks scheint damit wieder wahrscheinlicher. Der Kulturpalast ist von großer kulturhistorischer Bedeutung für die Geschichte der DDR. 1954 eröffnet, wurde hier Ende der 1950er Jahre der sogenannte „Bitterfelder Weg“ ausgerufen, der Laien- und Berufskünstler für die “sozialistische deutsche Nationalkultur” gewinnen sollte. Die Kampagne wurde zwar nach wenigen Jahren wieder aufgegeben, gilt jedoch als eines der prägendsten kulturpolischen Ereignisse der DDR. (jr, 13.6.18)

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