Bis 2015 war er eine Brezelbude, zuletzt hat man über seine weitere Verwendung eher ratlos debattiert. Nun aber wurde der Pavillon auf dem Postplatz in Speyer von der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) unter Denkmalschutz gestellt. Hierbei wurde sowohl dem Glaskiosk unterhalb des Pavillons als auch der darüber befindlichen Stahl-Glas-Konstruktion ein Schutzstatus zugewiesen. Die GDKE begründet die Aufnahme als Denkmals mit dem resultierenden besonderen historischen Zeugniswert.Da weiterhin eine Neuentwicklung des Postplatzes angestrebt wird, muss nun geprüft werden, inwieweit Veränderungen am Bau und der Gesamtanlage möglich sind. Grundsätzlich sind diese nicht ausgeschlossen; müssen aber nun zwischen der Stadt Speyer und der Landesbehörde GDKE in Mainz abgestimmt werden.
Die Unterschutzstellung des postmodernen Bauwerks kam natürlich nicht aus heiterem Himmel. Der weitgehend im Originalzustand erhaltene Pavillon ist ein Entwurf von Stephan Böhm (*1950) der gemeinsam mit seinem Vater, Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm (1920-2021), von 1986-88 die Neugestaltung der Speyerer Maximilianstraße leitete. Zum geplanten Umbau des gesamten Bereichs hatte sich Stephan Böhm unter Berufung auf das Urheberrecht wiederholt kritisch geäußert. Einem vorschnellen Abräumen des markanten Glas-Gebäudes ist nun immerhin schonmal ein Riegel vorgeschoben. Wie man den sehr kleinen – und im Sommer sehr warmen – Kiosk fortan nutzen soll, ist allerdings offen. (db, 26.9.24)
Speyer, Postplatz (Bild: Sundar1, CC BY-SA 3.0)
Speyer, Pyramide