Vor einigen Monaten brachte die Berliner Immobilienmanagement (BIM) die Pläne auf, das Parteischulen-Areal und die ehemalige Villa von Joseph Goebbels abzureißen. Nun sind diese Amok-Überlegungen zumindest vorerst vom Tisch: Die Gemeinde Wandlitz übernimmt per Überlassungsvertrag zunächst für zwei Jahre das brachliegende Gelände unentgeltlich. Das hat die Gemeindevertretersitzung mit knapper Mehrheit beschlossen. Auch die BIM bestätigte die zweijährige Übertragung. Die derzeitigen Bewirtschaftungskosten von 200.000 Euro pro Jahr trägt weiterhin das Land Berlin. Im Gegenzug verpflichtet sich Wandlitz, die Bewirtschaftung des 16 Hektar großen Gebiets zu übernehmen. Künftig können auf den Außenflächen und in den Gebäuden Führungen, Besichtigungen und Veranstaltungen stattfinden. Ein Planungsbüro soll nun Nutzungs-Konzepte erarbeiten, auch die Suche nach möglichen Investoren obliegt nun der Gemeinde.

Seit mittlerweile 20 Jahren stehen die nördlich von Berlin gelegenen Bauten am Bogensee leer. Zum 1936-39 errichteten Ensemble gehören die ehemalige FDJ-Hochschule „Wilhelm Pieck“ und die Villa von Reichpropaganda-Minister Goebbels. Nach der Wiedervereinigung nutzte der Internationale Bund für Sozialarbeit (IB) bis 1998 die Gebäude. Seit den frühen 2000er Jahren ist das gesamte Areal leer und verfällt allmählich. Es sei angeblich bis heute kein Investor mit einem angemessenen Konzept für das historisch belastete Gelände gefunden worden. Hm. Die Kosten des Auktuellen Rettungsprojekts liegen bei 870.000 Euro. Rund 600.000 Euro kommen aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“, 100.000 Euro schießt der Landkreis Barnim zu, den Rest trägt die Gemeinde Wandlitz selbst. (db, 4.11.25)

Landhaus Bogensee (Bild: Olaf Tausch, CC BY 3.0, 2008)

Landhaus Bogensee (Bild: Olaf Tausch, CC BY 3.0, 2008)

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