Seit 1998 sitzt das Bonner Stadtmuseum im Obergeschoss des alten Viktoriabades im Zentrum der Stadt. Das Schwimmbad steht seit der Schließung im Jahr 2010 leer, ein großangelegtes Bauprojekt für den umliegenden Wohnblock scheiterte jüngst. Nun schlägt Gisbert Knopp, der Direktor des Stadtmuseums, nach Informationen des Bonner Generalanzeigers eine neue Nutzung der verwaisten Schwimmhallen vor: Die ehemalige Badeanstalt soll gänzlich zum Museum umfunktioniert werden. Momentan ist den Besuchern auf Grund der beengten Platzverhältnisse nur ein Bruchteil der Sammlung des Stadtmuseums zugänglich.
Stadthistorisches Potential hat der Bau allemal. 1906 wurde er feierlich in Beisein der Namenspatronin Viktoria zu Schaumburg-Lippe, der Schwester Wilhelms II., als erstes Hallenbad der Stadt eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad zwar beschädigt, konnte jedoch wieder aufgebaut werden. In den 1960ern entschied man sich schließlich, den historischen Bau abzureißen und an seiner Stelle das heutige Viktoriabad zu errichten. Es wurde 1971 eröffnet. Highlight des nüchternen Baus ist die 30 x 7,60 Meter große Fensterfront, die von Gottfried Böhm gestaltet wurde. Seit 2013 steht sie unter Denkmalschutz. (jr, 12.4.16)